Donnerstag, 3. Februar 2011

Jugendarbeit muss so 2.0 sein wie ihre Zielgruppe!

Milieu & Web 2.0

Milieuspezifische Internetnutzung von Jugendlichen 
und Konsequenzen für Jugendarbeit und Jugendhilfe

Zahlreiche Studien beleuchten die Mediennutzung von Jugendlichen. Die JIM-Studie 2010 schlussfolgert eine fast 100-prozentige Teilhabe aller Jugendlichen an den digitalen Kanälen und stellt im weiteren Verlauf ihrer Befragung fest: über 84% aller Jugendlichen von 14-19 Jahren sind digital vernetzt. Dabei findet das Kommunikationspotential vorwiegend auf Plattformen wie SchülerVZ und Facebook statt. Die digitalen Zugänge ergänzen die gewohnten jugendlichen Aktionsräume, die Eigenschaften verändern sich allerdings: One-to-One wandelt sich in One-to-Many (SMS/Twitter, Telefon/ICQ usw.) und ein Netzwerkgeflecht wächst heran.

Das entstehende vernetzte Potential wirkt selbstverständlich auf die Art, wie sich Wissen ressourciert und wie sich Beziehungen gestalten. Welche Formen und Strukturen nachhaltig befördernd und entfaltend wirken, muss entwickelt und diskutiert werden:

Die Zielgruppenanalyse der Sinus-Milieu-Studie führt zu der Erkenntnis, dass zukunftsfähige Jugendarbeit und Jugendhilfe ebenso 2.0 wie ihre Zielgruppe sein muss. Die Studie stellt nicht nur die Beziehung zwischen den einzelnen Jugendmilieus und ihre inhaltliche Ausrichtung dar, sondern sie wirft auch die Frage nach dem eigenen Selbstverständnis auf. In der Folge gilt es zu prüfen, wie Web 2.0 eigentlich die eigene Organisation oder Einrichtung ist und wie 2.0 ich selbst bin.

Digitale Jugendarbeit funktioniert auf Augenhöhe, das heißt für viele Organisationen, das Social-Media-Credo auch zu leben: also Informationen loszulassen, Transparenz zu zeigen und Partizipationsräume zu öffnen. Die Sinus-Milieu-Studie macht jugendliche Wirkungsräume erkennbar und fühlbar, und bietet Bewertungsmuster. Mit der Milieusensibilisierung fällt es leichter, die digitale Aktionsräume Jugendlicher aufzusuchen, zu verstehen und sie in der Praxis angemessen zu berücksichtigen.

Mit dem Update 2010 bringt die Sinus Milieuforschung neue Zuordnungen und Abgrenzungen; sie bietet damit ein spannendes Modell aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen (www.sinus-institut.de). Hier darf man gespannt sein, welche Veränderungen und Trends in den Jugendmilieus sichtbar werden. 

Die empfehlenswerte Keynote von Sonja Reichmann »Sinus Milieus & Web 2.0«, kam im Rahmen eines Fachtages der Kath. Fachschule in Heidelberg »Wie ticken Jugendliche« zum Einsatz.

www.slideshare.net/ljr/milieu-web-20

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